Maurer und Bauvorarbeiter aus den Bereichen Hochbau und Tiefbau werden in der Polierschule zu Baupoliern und Baupolierinnen ausgebildet. Ausgebildete Baupoliere sollen Bauarbeiten unterschiedlicher Art und Komplexität anschließend mithilfe ihrer Mitarbeiter selbständig ausführen können. Zu diesem Zweck erlangen die Teilnehmer der Polierschule entsprechende Kompetenzen, um Mitarbeiter zu führen und zu leiten und ihre Arbeiten in Bezug auf Wirtschaftlichkeit, Umweltschutz, Arbeitssicherheit und Qualität auszuführen. Die Ausbildung wird mit einer eidgenössischen Berufsprüfung mit Fachausweis abgeschlossen.
Auf Baustellen sind Baupoliere nicht wegzudenken
Baupoliere und -polierinnen sind in Bauunternehmen in den Bereichen Hochbau und Tiefbau angesiedelt und übernehmen leitende Positionen. Auf Baustellen vertreten sie Interessen von Bauunternehmen und sind dafür verantwortlich, dass Projekte termin- und fachgetreu ausgeführt werden. Damit arbeiten sie eng mit Bauführern zusammen und planen mit ihnen gemeinsam die wirtschaftlichen und ökologischen Aspekte eines Bauprojekts. Dazu zählen der Einsatz von notwendigem Baupersonal, Material, Fremdleistungen und Werkzeugen. Außerdem liegt es an Polieren, Aufgaben entsprechend ihrer Kompetenz und Qualifikation an die einzelnen Mitarbeiter zu vergeben und Instruktionen zu erteilen. Sie sorgen dafür, dass alle Arbeiten fachgerecht, sorgfältig und vor allem dem Zeitplan entsprechend ausführt werden. Ausserdem achten sie darauf, dass alle Umweltschutzverordnungen und eingehalten werden und führen in regelmäßigen Abständen Qualitätskontrollen durch. Auch die Arbeitssicherheit und der Gesundheitsschutz sowie die Ausbildung von Nachwuchskräften sind wichtige Themen, mit denen sich Baupoliere und Baupolierinnen auseinandersetzen. Wer selbst als Baupolier tätig werden will, der besucht zu diesem Zweck eine Polierschule.
Welche Zulassungsvoraussetzungen gibt es für die Polierschule?
Wer sich an einer entsprechenden Ausbildungsstätte anmelden will um eine Aus- beziehungsweise Weiterbildung zum Baupolier oder zur Baupolierin zu machen, der muss ausgelernter Maurer, Zimmermann/Zimmerin oder Angehörige verwandter Berufe mit Fähigkeitszeugnis und mehrjähriger Berufserfahrung sein. Teilnehmende müssen bei Ausbildungsbeginn ausserdem das 22. Lebensjahr beendet haben. Zusätzlich muss eine Aufnahmeprüfung bestanden werden.
Neben den fachlichen Voraussetzungen sollten Auszubildende dabei auch einige soziale Kompetenzen mitbringen, die für den Beruf des Baupoliers von großer Hilfe sind. Dazu zählen Verantwortungsbewusstsein, Führungseigenschaften, Zuverlässigkeit, Zielstrebigkeit, Organisationsfähigkeit und eine rasche Auffassungsgabe.
Wie ist der Ablauf an der Baupolierschule?
Die Ausbildung für Poliere erfolgt berufsbegleitend, so dass die Unterrichtszeiten in der Regel an die gängigen Arbeitszeiten angepasst sind und meist am Abend oder am Wochenende erfolgen. Der Lehrgang erstreckt sich meist über zwei Semester und soll Teilnehmende verschiedene Themen rund um die Fächer Organisation, Produktion und Administration näherbringen. Am Ende der Ausbildung findet eine Abschlussprüfung statt. Nach erfolgreich abgelegter Prüfung erhalten die Teilnehmer ein Abschlusszeugnis mit Lehrgangsdiplom. Die genaue Prüfungsordnung ist beim Schweizerischen Baumeisterverband SBV erhältlich.
Die Kosten für die Ausbildung als Baupolier müssen Auszubildende in der Regel selbst tragen. Allerdings profitieren die Teilnehmer in der Regel von der Subjektfinanzierung des Bundes.